Am 30. Januar 2025 durfte ich im Rahmen der Themeninitiative Umwelt und Nachhaltigkeit eine Veranstaltung in der WBA anmoderieren und mitgestalten, die sich einem der drängendsten Themen unserer Zeit widmete: „Die Rolle der Politik in Zeiten der fortschreitenden Klimakrise.“
Gemeinsam mit den Buchautoren Thomas Zehetner und Michael Soder sowie der Expertin für Energiearmut Anna Wagner haben wir nicht nur über die aktuellen Herausforderungen gesprochen, sondern auch über die Chancen und Notwendigkeiten, die sich aus der Klimakrise ergeben.
Zwischen globalen Konflikten und der Klimakrise: Ein Balanceakt für die Politik
Die Ausgangslage unserer Diskussion war klar: Wir leben in einer Zeit multipler Krisen. Globale Konflikte, geopolitische Spannungen und innenpolitische Herausforderungen verschieben den Fokus der politischen Agenden. Der Klimaschutz, so könnte man meinen, rückt dabei in den Hintergrund. Doch genau hier setzten unsere Gespräche an.
Alle Diskutanten waren sich einig: Der Klimaschutz ist nicht verhandelbar. Die wissenschaftlichen Fakten sind klar, und die Folgen des Nichthandelns sind bereits spürbar. Trotz der aktuellen politischen und wirtschaftlichen Turbulenzen wird es zu einer ökologischen Transformation kommen – und sie wird unumkehrbar sein. Die Frage ist nicht ob, sondern wie schnell und wie gerecht dieser Wandel gestaltet wird.
Das Narrativ des Klimaschutzes: Von Verboten zu Chancen
Ein zentraler Punkt der Diskussion war die Art und Weise, wie Klimaschutz kommuniziert und verstanden wird. Zu lange wurde Klimaschutz als Verbots- und Einschränkungsinstrument gesehen. Diese negative Erzählung hat in vielen Teilen der Gesellschaft Widerstände hervorgerufen und Ängste geschürt.
Doch Klimaschutz ist weit mehr als das. Er ist eine Chance. Eine Chance für Innovation, für wirtschaftliches Wachstum im Einklang mit der Umwelt und für eine gerechtere Gesellschaft. Es geht nicht nur darum, zukünftigen Generationen eine lebenswerte Erde zu hinterlassen – es geht darum, bereits jetzt die Lebensqualität für alle zu verbessern. Eine intakte Umwelt bedeutet saubere Luft, gesunde Lebensmittel, stabile Wirtschaftssysteme und soziale Gerechtigkeit.
Finanzielle Anreize als Schlüssel zur Transformation
Ein weiteres zentrales Thema war die Bezahlbarkeit von Klimaschutzmaßnahmen. Die Transformation wird nur gelingen, wenn sie für alle leistbar ist. Finanzielle Impulse und Förderungen werden darüber entscheiden, wie schnell und umfassend der Wandel vollzogen werden kann.
Dabei stellt sich auch die Frage, inwieweit wohlhabendere Staaten Verantwortung übernehmen, um ärmere Länder bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen zu unterstützen. Globale Solidarität wird hier ein entscheidender Faktor sein. Der Klimawandel kennt keine Grenzen – und die Antworten darauf sollten es ebenfalls nicht tun.
Herausforderungen und Ausblick
Natürlich bleibt der Weg steinig. Politische Kurzsichtigkeit, wirtschaftliche Interessen und gesellschaftliche Widerstände sind reale Hürden. Aber die Diskussion hat gezeigt: Die Herausforderungen sind groß, aber nicht unüberwindbar.
Es braucht eine Politik, die mutig vorangeht, klare Rahmenbedingungen schafft und gleichzeitig die Menschen mitnimmt. Klimaschutz muss als gemeinsames Projekt verstanden werden – eines, das uns alle betrifft und von dem wir alle profitieren.
Mein Fazit
Die Veranstaltung hat mir erneut gezeigt, wie wichtig der Dialog zwischen Politik, Wissenschaft und Gesellschaft ist. Wir dürfen uns von den aktuellen Krisen nicht entmutigen lassen. Der Klimaschutz bleibt die zentrale Herausforderung unserer Zeit – und gleichzeitig unsere größte Chance.
Ein herzliches Dankeschön an Thomas Zehetner, Michael Soder, Anna Wagner, sowie der Moderatorin Priska Lueger und alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die diesen Abend mit ihren Beiträgen bereichert haben. Lasst uns die Erzählung des Klimaschutzes gemeinsam neu schreiben – als Geschichte von Möglichkeiten, Innovation und Hoffnung.
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